Short Position – Definition & Erklärung
Bei Short Positionen handelt es sich je nach Finanzprodukt und Ausgestaltung um eine Spekulation auf fallende, aber manchmal auch auf steigende Kurse. Mit einer Short Position ist immer eine Verpflichtung verbunden, etwas zu einem späteren Zeitpunkt zu liefern oder zu kaufen, wofür schon vorab ein Preis vereinbart wird. Es handelt sich also um ein Termingeschäft als Gegenstück zu einer Long Position. Eine Short Position kann zum Beispiel mit Optionen oder Futures sowie mit CFDs eingegangen werden. Diese Finanzprodukte weisen jedoch ihrer Struktur und Ausstattung sowie ihrem Risikogehalt nach große Unterschiede auf.
Der Vorteil ist, dass Short Positionen eingegangen werden können, ohne selbst Besitzer des zugrundeliegenden Basiswertes zu sein oder diese tatsächlich physisch erwerben zu müssen. Der Gewinn oder Verlust aus einer Short Position kann also unabhängig vom physischen Besitz in Geld ausgeglichen werden. Hinzu kommt, dass regelmäßig mit Hebeln gehandelt wird, und somit wesentlich kleinere Einsätze notwendig sind, um im gleichen Maße von steigenden oder fallenden Kursen des zugrunde liegenden Basiswertes zu profitieren.
Eingehen einer Short-Position mit Optionen
Eine Option ist das Recht einen Basiswert, zum Beispiel Aktien, zu einem bereits heute festgelegten Preis zu einem späteren Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Bei einer Short Position wird jedoch die Gegenposition eingenommen. Wer also eine Short-Position eingeht verpflichtet sich zu einem späteren Kauf oder Verkauf zu einem bereits heute festgelegten Preis.
Da es sich in diesem Zusammenhang nicht um ein Recht, sondern um eine Verpflichtung handelt wird dies auch als Stillhalter-Position bezeichnet. Es kann kein Einfluss darauf genommen werden, ob die Gegenpartei die Option wahrnimmt oder nicht.
Als Gegenleistung für die Verpflichtung und für das Risiko, dass sich der Basiswert in der Zwischenzeit so entwickelt, dass durch den bereits vorab festgelegten Preis ein Verlust entsteht, erhält der Stillhalter eine Optionsprämie, auch Optionspreis genannt. Optionen können bei diesen Anbietern gehandelt werden.
Short Position – Verkauf einer Kaufoption (Call Short)
Wird eine Kaufoption verkauft, erhält der Käufer der Kaufoption das Recht die Option zu einem späteren Zeitpunkt zu kaufen oder nicht. Der Verkäufe, der sich verpflichtet hat, die Aktie später zu einem bestimmten Preis zu liefern, bekommt dafür die Optionsprämie.
Für den Verkäufer entsteht ein Gewinn in Höhe der Optionsprämie, wenn der zugrundeliegende Aktienkurs sinkt, weil der Käufer des Call Short die Option nicht ausführt und verfallen lässt. Im umgekehrten Fall wurde ein Verlust in Höhe der Differenz aus dem Aktienpreis zum Zeitpunkt der Ausübung der Option und dem vereinbarten Basispreis abzüglich der Optionsprämie entstehen.
Dahinter steckt: Wenn der Verkäufer Besitzer der Aktien ist, könnte er sie am Markt eigentlich teurer verkaufen. Wenn er die Option jedoch verkauft hat, ohne Besitzer der Aktien zu sein, also einen Leerverkauf getätigt hat, muss diese teuer einkaufen, um seiner Verpflichtung gerecht werden zu können.
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Short Position – Verkauf einer Verkaufsoption (Put Short)
Ein Put Short ist die Verpflichtung einen Basiswert zu einem späteren Zeitpunkt und einem bereits vorab festgelegten Preis zu kaufen. Für die Verpflichtung und das damit eingegangene Risiko eines Verlustes erhält der Besitzer des Put Short eine Optionsprämie.
Es handelt sich also um die Gegenposition zu einem Put Long, dem Wahlrecht zu kaufen oder nicht. Wenn der zugrundeliegende Basiswert, also beispielsweise eine Aktie in der Zwischenzeit steigt, wird die Gegenpartei nicht verkaufen wollen, da am Markt einen höheren Verkaufspreis erzielt werden kann.
Der Stillhalter kann also die Optionsprämie als Gewinn verbuchen. Im umgekehrten Fall, wenn der Aktienkurs in der Zwischenzeit fällt, entsteht ein Verlust in Höhe der Differenz aus dem vereinbarten Kaufpreis und dem zum Ausübungszeitpunkt vorliegenden Marktpreis, abzüglich der Optionsprämie. Der Grund: Die Aktie hätte am Markt viel günstiger gekauft werden können.
Short Positionen bei Futures
Bei einem Future handelt es sich um ein unbedingtes Termingeschäft. Im Gegensatz zu Optionen muss das Geschäft also zu einem bereits vorab festgelegten Preis und zu einem bestimmten Termin abgewickelt werden. Eine Short Position entsteht durch den Verkauf eines Futures. Der Verkäufer verpflichtet sich also zu einem späteren Termin und einem bereit bei Eingehen des Futures festgelegt Preis zu verkaufen. Es handelt sich damit um eine Spekulation auf fallende Kurse. Der Gewinn bei einem Future Short entsteht aus der Differenz aus vereinbarten Kaufpreis und dem zum vereinbarten Termin vorhandenen Marktpreis, weil am Markt nur ein geringerer Verkaufspreis realisiert werden könnte. Futures können bei diesen Anbietern gehandelt werden.
Short Positionen bei CFDs
Auch bei CFDs können Short-Positionen eingegangen werden. Der Erwerber einer Short Position im CFD-Handel spekuliert auf fallende Kurse. Es gibt im Unterschied zu Futures jedoch keine festgelegten Laufzeiten und Kontraktgrößen. Durch Eingehen einer Short Position mit einem CFD wird dem Erwerber des CFDs im Endeffekt die tatsächliche Kursdifferenz aus dem Einstiegspreis und dem später niedrigeren Marktpreis ausgeglichen.
Da in der Regel nur eine kleine Sicherheitsleistung zu hinterlegen ist, entsteht ein Hebel, mit dem der Gewinn multipliziert werden kann. Wenn der zugrundeliegende Basiswert jedoch steigt, muss die Differenz aus dem Marktpreis und Einstiegspreis, multipliziert mit dem Hebel vom Erwerber der CFD Short-Position ausgeglichen werden. Diese können z.B. auch bei Etoro gehandelt werden.
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Habe in der Corona-Krise auf Anraten sogenannte „DAX Put Hebelscheine“ gekauft. Da ich Anfaenger in Aktien bin, hatte ich keine Ahnung was das ist, aber es hatte eine WKN und so konnte ich sei bei meinem DKB-Broker problemlos – wie andere Aktien auch – kaufen. Nach kurzer Zeit erhielt ich den Hinweis, diese Hebelscheine wieder zu verkaufen. Das tat ich dann und hatte einen Gewinn von etwas ueber 100%. Also ich hatte keine Verpflichtung irgendetwas zu kaufen oder verkaufen. Deshalb verstehe ich nicht richtig, was Sie da oben ausfuehren. Fuer mich war das wie ein Aktienakuf oder -verkauf.
Oder reden wir von verschiedenen DIngen. Ein Beispiel waere da hilfreich.
Danke.
So wie ich das verstanden habe, derjenige, der die oben aufgeführte Short-Positionen eröffnet, geht diese Verpflichtung ein.
Bei Optionsscheine handelt es sich aber um ein Eigenderivat des jeweiligen Anbieters/Bank. Der Käufer eröffnet selbst keine „echte“ Short-Position, er kann nur das Produkt vom ihm kaufen und dann wieder an ihm verkaufen.