Carry Trade Strategie – Definition und Beispiel
Carry Trade ist eine Strategie aus dem Devisenhandel. Sie gehört mit zu den ältesten Strategien für Geldanlagen im Bereich der professionellen Vermögensverwaltung. Kern der Carry Trade ist, dass, unter Ausnutzung eines unterschiedlichen Zinsniveaus in zwei Ländern, die betreffenden zwei Währungen ge- und verkauft werden und dabei ein Zinsgewinn erzielt wird.
Während früher nur professionelle Vermögensverwalter Zugang zu den weltweiten Märkten hatten, können durch das Vorhandensein von Online-Brokern nun auch private Anleger selbst die Carry Trade Strategie nutzen. Auf dem Forex Markt erfreut sich die Strategie größter Beliebtheit. Die Carry Strategie wird vielfach auch als Currency Carry Trade (CCT) oder FX Carry Trade bezeichnet.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 11.01.2025
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Wie funktioniert die Carry Trade Strategie?
Bei einem Carry Trade werden die Zinsunterschiede in verschiedenen Ländern ausgenutzt. Nehmen wir zur Verdeutlichung an, in einem Land A ist es möglich, sich Geld zu einem Zinssatz von 2 % zu leihen und in einem anderen Land B werden für Geldanlagen 5 % Zinsen gezahlt.
Der Anleger kann sich nun im Land A Geld zu 2 % leihen, beispielsweise 50.000 Währungseinheiten. Die 50.000 Währungseinheiten werden nun in die Währung des Landes B umgetauscht und dort in Anleihen für 5 % Zinsen angelegt.
Das Geld kann dann nach der Vereinnahmung der Zinsen in die ursprüngliche Währung zurücktransferiert werden. Dabei ließe sich ein Zinsgewinn von 3 % erzielen. Auf der Webseite global-rates.com finden Anleger eine Übersicht zu aktuellen Zinsen in den verschiedenen Ländern.
Was sind die Risiken der Carry Trade?
Das ist natürlich nur ein sehr stark vereinfachtes Beispiel. In der Praxis gibt es zum Beispiel unterschiedliche Zinsen je nach Höhe der Anlagesummen und Laufzeit. Die Bonität des Anlegers spielt bei der Kreditaufnahme ebenfalls eine Rolle. Hinzu kommen Kommissionen sowie Kosten für den Broker, die berücksichtigt werden müssen.
Währungsrisiken sind ebenfalls zu beachten. Der Umtauschkurs zwischen den zwei genutzten Währungen kann sich also jederzeit verändern, sodass der Gewinn im ungünstigsten Fall geschmälert oder ganz zunichtegemacht wird und umgekehrt im besten Fall sogar noch erhöht werden kann.
Zinsänderungen
Darüber hinaus muss gerade bei Langzeitstrategien mit möglichen Zinsänderungen gerechnet werden. Sind die Zinsen in einem Land sehr gering, hat das in der Regel den Grund, dass die Zentralbank damit die Wirtschaft und das Wachstum ankurbeln will. Sobald die Wirtschaft dann brummt, kann es zu einer Erhöhung der Zinsen kommen.
Umgekehrt haben Länder mit sehr hohen Zinsen für Anleihen einen hohen Kapitalbedarf. In Entwicklungs- und Schwellenländern kann es im schlimmsten Fall wie in Argentinien und Griechenland eindrucksvoll zu sehen war dazu kommen, dass Anleihen zum teil wertlos werden.
Schwankungen beim Wechselkurs
Darüber hinaus muss bei den Währungen in solchen Ländern mit erheblichen Schwankungen beim Wechselkurs gerechnet werden. Die verlangten Spreads im Handel mit solchen Währungen sind zudem üblicherweise sehr hoch. Als Beispiele in jüngster Zeit seien Brasilien oder Russland genannt. Das bedeutet, dass auch im Carry Trading ein großes Augenmerk auf das Risikomanagement gelegt werden muss und zum Beispiel zusätzliche Kosten für Absicherungsinstrumente anfallen können.
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Carry Trading im Forex Handel
Der Forex Markt ist für private Anleger besonders gut für das Carry Trading geeignet. Der Grund sind die von den Online-Brokern angebotenen Hebel. Mit diesen wird es möglich, mit einem vergleichbar kleinen Einsatz sehr hohe Beträge zu traden. Für Major Währungspaare wie Euro US-Dollar können private Anleger zum Beispiel mit einem Hebel von 1:30, das entspricht einer Margin von 3,33 %, handeln.
Beispiel:
Ein Anleger hat umgerechnet 10.000 USD zur Verfügung. Diese kann er nun bei einem Online-Broker anlegen. Wenn beispielsweise mit einem Mini-Lot 10.000 Einheiten einer Währung gehandelt werden können, muss für die Position gerade einmal 333,33 Euro eingesetzt.
Nehmen wir weiter an es handelt sich dabei um das Währungspaar ZAR/USD. Die Zinsen in Südafrika liegen derzeit bei 3,750 % und in den USA bei 0,250 %. Er könnte also über südafrikanische Anleihen einen Zinsgewinn von 3,5 % pro Jahr realisieren, wobei der Zins täglich ausgezahlt wird. Es ergeben sich bei dieser Anlage 3 verschiedene Szenarien:
- 1. Der südafrikanische Rand fällt. Das bedeutet, dass trotz der Zinsgewinne erheblich mehr ZAR aufgewendet werden müssen, um zurück in USD zu konvertieren. Es besteht das Risiko, dass nicht nur die Zinsgewinne verzehrt werden, sondern auch ein Verlust entsteht.
- 2. Der Umtauschkurs bleibt in etwa auf dem gleichen Niveau. Der Anleger kann vor Abzug der Kosten des Brokers einen Zinsgewinn von 3,5 % p. auf 10.000 USD realisieren. Das sind unter der Annahme das der Wechselkurs gleich bleibt immerhin 3.500 USD, was einer Rendite auf die eingesetzten 10.000 USD in Höhe von 35 % entspricht.
- 3. Der südafrikanische Rand gewinnt gegenüber dem US-Dollar. Die Anleger kann nun zusätzlich zum Zinsgewinn auch noch Profit aus Währungsgewinnen erzielen, in dem er für die angelegten ZAR vereinfacht gesagt mehr Dollar kaufen kann. Er streicht also auch noch Kursgewinne für die Position ein.
Das Beispiel funktioniert so in der Praxis jedoch nicht ganz. Für Long-Positionen müssen für das mit dem Hebel geliehene Geld „Übernachtzinsen“ in Form einer Swap-Gebühr gezahlt werden.
Umgekehrt erhält der Anleger eine Swap-Gebühr, wenn er eine Short-Position über Nacht hält.
Bewertung der Strategie
Daraus ergeben sich zwei Schlussfolgerungen. Angesichts möglicher Währungsschwankungen und der niedrigen Zinsgewinne über dem Swap Gewinne mit einem Carry Trade nur Short-Positionen möglich.
Bei Long Positionen ist es wichtig auf Währungspaare zu setzen, deren Kurse aller Voraussicht nach steigen werden, um die Swap-Gebühren, die nichts anderes als einen Carry-Verlust für über Nacht gehaltene Positionen zu kompensieren. Das Risiko von Währungsschwankungen über Nacht ist jedoch sehr hoch.
Außerdem sollte bei der Auswahl des Online-Brokers auf günstige Spreads und Swap-Gebühren geachtet werden. Das Setzen von Stop Losses ist unverzichtbar.
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