Aktienbewertung – Strong Buy Aktien erkennen
Eine gute Aktienbewertung soll Anleger helfen zu bestimmen, inwieweit ein bestimmter Aktienkurs den tatsächlichen Wert eines Unternehmens widerspiegelt. Was ist das Unternehmen also wirklich wert und ist der Aktienkurs gerechtfertigt?
Die wenigsten Aktien kursieren bei ihrem fairen Wert auf Basis einer objektiven Unternehmensbewertung. Ein Aktienkurs bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage. Die Anleger sind getrieben von Hoffnungen. Hoffnungen auf Wachstum der Unternehmen, zukünftige Gewinne und damit auch auf ein Steigen der Aktienkurse oder die Auszahlung von Dividenden.
Hinzu kommen Spekulanten, die auch gegen eine Aktie spekulieren oder große Investoren, die große Aktienpakete kaufen und auf den Markt werfen. Das alles führt zu Kursbewegungen, die mit dem tatsächlichen Wert nicht viel zu tun haben müssen.
Ganz im Gegenteil: Die Märkte zeigen vielfach ein scheinbar völlig irrationales Bild. Das macht es zugegebenermaßen schwierig, Aktien dahingehend zu bewerten, ob sie weiter steigen oder fallen.
Dennoch haben sich zwei grundsätzliche Methoden bei der Aktienbewertung durchgesetzt. Die Rede ist von der Fundamentalanalyse und die technischen Chartanalyse.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 04.12.2024
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Aktienbewertung und Fundamentalanalyse
Die Fundamentalanalyse konzentriert sich auf die Bewertung von relevanter Information zu einzelnen Unternehmen, deren Märkte und Produkte. Es geht darum die Wachstums- und Gewinnaussichten zu ermitteln, die auch Basis für die Entwicklung der Aktienkurse und Dividenden sind. Ziel ist die Ermittlung des inneren Wertes einer Aktie.
Innerer Wert einer Aktie
Beim Inneren Wert es sich um den Anteil am tatsächlichen oder fairen Unternehmenswert. Dieser wird meist nicht durch die Börsenkurse abgebildet. Die tatsächlichen Kurse liegen darüber (Überbewertung) oder darunter (Unterbewertung). Durch einen einfachen Vergleich mit dem tatsächlichen Aktienkurs kann also leicht festgestellt werden, ob die Aktien des betreffenden Unternehmens über- oder unterbewertet sind. Der innere Wert muss lediglich ermittelt werden.
Der Abstand zwischen innerem Wert und tatsächlichem Kurs der Aktie wird als Sicherheitsmarge (Margin of Safety) bezeichnet. Notiert eine Aktie bei 60 € und beträgt der innere Wert 100 €, die Sicherheitsmarge 40 %. Je größer die Sicherheitsmarge ausfällt, um so wahrscheinlicher wird es, so jedenfalls die Annahme, dass sich der Kurs nach oben bewegt.
Für viele Investoren stellen unterbewertete Aktien einen gewichtigen Grund für einen Kauf dar, vorausgesetzt es handelt sich ein finanziell robustes Unternehmen, dass mit seinen Produkten fest am Markt etabliert ist. Die Erwartung ist, dass der Aktienkurs irgendwann steigt und sich in Richtung des inneren Wertes bewegt. Ist der innere Wert einer Aktie dagegen geringer als der aktuelle Aktienkurs, gilt die Aktie als überbewertet.
Warren Buffet – Vorreiter des Value Investing
Das Investieren in unterbewertete Unternehmen wird auch als Value Investing bezeichnet. Bekannte Investoren, die auf die Strategie der Aktienbewertung gesetzt und großen Erfolg hatten, sind Warren Buffet mit Berkshire Hathaway und Peter Lynch mit seinem Magellan Fund.
Wichtige Ertragskennziffer der Aktienbewertung
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV, für das man in den USA die Begriffe Price/Earnings Ratio (PER), P/E oder multiple verwendet, wird nach folgender Formel berechnet:
KGV = aktueller Kurs : Unternehmensgewinn je Aktie.
Es bringt zum Ausdruck, wie oft der Gewinn, den eine Unternehmung je Aktie erwirtschaftete, im aktuellen Kurs des Titels enthalten ist oder – mit andeen Worten – wie viele Geldeinheiten (z. B. Euro) der Käufer einer Aktie gegenwärtig für eine Geldeinheit, also etwa ein Euro, Gewinn bezahlen muss. Dabei wird einfach unterstellt, dass der bei der KGV-Berechnung verwendete Gewinn künftig immer wieder in gleicher Höhe anfällt.
Je höher das KGV, desto höher fällt der Betrag aus, der für eine Einheit Gewinn aufzuwenden ist, und umgekehrt. Marktteilnehmer stufen daher Aktien mit relativ hohem oder geringem KDV gemeinhin als relativ teuer respektive billig ein.
Die Werte, die ein Investor zur Berechnung des KGV benötigt, also den Gewinn je Aktie sowie den aktuellen Kurs, kann er zum einen dem Jahresabschluss einer Aktiengesellschaft und zum anderen den Kurszetteln der Finanzzeitungen entnehmen.
Dividendenrendite
Eine weitere Kennzahl, die von den Marktteilnehmern häufig zur Beurteilung einer Aktie herangezogen wird, ist die Dividendenrendite. Um diese zu ermitteln, setzt man die zuletzt gezahlte Dividende je Aktie zum jeweils aktuellen Aktienkurs ins Verhältnis:
Dividendenrendite = (Dividende je Aktie : Aktueller Kurs) x 100%.
Die Kennzahl ermöglicht einen direkten Vergleich zwischen den Dividendenzahlungen verschiedener Aktien. Da die Kennziffer nurmehr auf historischen Dividendenerträgen beruht und folglich keine Kursveränderungen erfasst, ist ihre Aussagekraft alles in allem gering.
Mithilfe der veröffentlichten Dividende je Aktie berechnen Finanzanalysten mitunter eine sogenannte Price/Dividend Ratio, kurz P/D:
P/D = aktueller Kurs : Dividende je Aktie.
Diese Kennziffer drückt aus, wie viele Geldeinheiten (US-Dollar, Euro usw.) ein Aktienkäufer gegenwärtig dafür bezahlt, in Zukunft eine Geldeinheit Dividende beanspruchen zu dürfen. Dabei wird schlichtweg unterstellt, dass die zukünftigen Dividendenzahlungen der letzten exakt entsprechen. Bei einer P/D von beispielsweise 20 zahlt ein Aktienkäufer heute 20 Euro für ein Euro künftig ausgeschütteter Dividende. Die Price/Dividend Ratio stellt quasi den Kehrwert der Dividendenrendite dar. Beispielsweise kommt eine P/D von 20 einer Dividendenrendite von 5% gleich, eine von 5 einer Rendite von 20% usw.
Länder-, Branchen- und Konkurrentenanalyse
Die Fundamentalanalyse kann nicht losgelöst von den Märkten und der Branche in denen ein Unternehmen agiert vorgenommen werden.
Bei der Länderanalyse steht das Land, in dem eine Aktiengesellschaft beheimatet ist, im Fokus der Untersuchungen. Hierbei spielt vor allem das makroökonomische und politische Umfeld des Unternehmens eine Rolle, um die grundsätzlichen Rahmenbedingungen des Unternehmens beurteilen zu können.
Typische Kriterien und Kennzahlen für die Beurteilung sind die Staatsform und aktuelle politische Entwicklungen, insbesondere die Einmischung der Regierung in die Geschäfte der Unternehmen, das Wirtschaftswachstum und die Aussichten, Zinsniveau, Inflation, Steuern sowie Aufsichtsrecht und Regulierung.
Die Branchenanalyse beschäftigt sich zum Beispiel damit, ob es sich um einen Angebots- oder Nachfragemarkt handelt oder wie es um die Verhandlungsmacht von Lieferanten und Abnehmern bestellt ist. Schwerpunkt sind darüber hinaus die Konkurrenzsituation und die Unternehmenskennzahlen im Branchendurchschnitt. Die Ergebnisse aus der Fundamentalanalyse des untersuchten Unternehmens können dann mit den Werten der Branche verglichen werden.
Bei der umfassenden Bewertung eines Unternehmens werden zudem rechtliche Risiken, die Qualifikation des Managements, Alleinstellungsmerkmale und Wettbewerbsvorteile eingeschätzt. Die Einschätzungen können zum Beispiel mit einem Punktesystem „objektiviert“ werden, um eine Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen herzustellen.
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Risikomaße der Aktienbewertung
Volatilität
Der Begriff Volatilität ist eng mit dem italienischen Begriff volare (fliegen) verwandt und bedeutet etwa soviel wie „Flatterhaftigkeit“ oder „Auf und Ab“. Er ist fester Bestandteil der Börsensprache und bezeichnet gemeinhin die Stärke der historischen Renditeschwankungen eines Finanztitels.
Die Deutsche Börse berechnet regelmäßig Volatilitäten. Sie drücken die durchschnittliche Schwankung der Tagesrenditen einer ganz bestimmten Aktie aus und basieren auf der Formel für die Standardabweichung. Für jeden im DAX vertretenen Titel und für den DAX selbst wird börsentäglich mit VDAX, die durchschnittliche Schwankung der Tagesrenditen der letzten 30 Börsentage (30-Tage-Volatilität) und der zurückliegenden 250 Börsentage (250-Tage-Volatilität) berechnet.
Volatilität fließt auch in der Aktienbewertung mit ein. Je höher die Volatilität, desto größer scheint sowohl die Gefahr, in Zukunft Verluste zu erwirtschaften, aber auch die Chance, Gewinne zu erzielen. Sie besitzt nur dann eine akzeptable Aussagekraft, wenn die zukünftige Entwicklung ähnlich verläuft wie die zurückliegende. Außerdem kann die Volatilität ein falsches Bild von der tatsächlichen Renditeentwicklung einer Aktie vermitteln.
Beta und Korrelation
Bei der Berechnung der Volatilität werden ausschließlich die Renditen einer einzigen Aktie berücksichtigt. So gesehen vermittelt die Volatilität nichts anderes als die Renditeschwankungen einer Aktie selbst. In die Berechnung der Kennziffern „Beta“ und „Korrelation“ fließen dagegen sowohl die Renditen einer Aktie als auch die Renditen einer Vergleichsgröße – in diesem Fall ist das der DAX – ein.
Das Beta einer Aktie drückt aus, wie sich ihre Tagesrenditen im Verhältnis zu den DAX-Tagesrenditen in der Vergangenheit entwickelt haben. Die Deutsche Börse berechnet an jedem Börsentag für alle DAX-Werte Betas.
Zusätzlich zum Beta ermittelt man den sogenannten Korrelationskoeffizienten. Er gibt sowohl die Stärke des Zusammenhangs zwischen den Renditeänderungen der betrachteten Aktie und den Renditeänderungen des DAX als auch die Richtung der Renditeänderungen an.
Ein Korrelationskoeffizient ist niemals kleiner als -1 oder größer als +1 und liegt folglich immer im Bereich von -1 und +1. Das Vorzeichen gibt die Richtung an. Ein Plus-Zeichen verrät, dass die Rendite der Aktie gestiegen (gesunken) ist, wenn auch die DAX-Rendite gestiegen (gesunken) ist. Die Renditeänderungen bewegen sich in die gleiche Richtung. Ein Minus-Zeichen deutet dagegen auf eine umgekehrte Richtung der Renditeänderungen hin. Stieg (fiel) die Rendite des DAX, so fiel (stieg) die Aktienrendite. Die Zahl selbst zeigt die Stärke des Zusammenhangs. Bei einem Wert von exakt 1 besteht ein perfekter Zusammenhang. Die Renditen der betrachteten Aktie haben sich in der Vergangenheit stets im gleichen Verhältnis verändert wie die DAX-Renditen.
Die Chartanalyse bei der Aktienbewertung
Im Mittelpunkt der Chartanalyse steht die Auswertung des vorliegenden Kurscharts. Es handelt sich also um eine Auswertung vergangenen Kurswerte einer Aktie, mit dem Ziel hieraus eine Prognose zur weiteren Kursentwicklung zu treffen.
Im Grunde geht es darum, gewisse Regelmäßigkeiten und Muster zu entdecken, denen eine gewisse Wahrscheinlichkeit innewohnt, dass der Kurs anschließend steigt, fällt oder sich seitwärts bewegt. Darüber hinaus versucht man in der Chartanalyse Unterstützungs- und Widerstandslinien zu identifizieren, Trends und deren Stärken zu erkennen und geeignet Ein- oder Ausstiegssignale zu finden.
Indikatoren für die Chartanalyse
Bei der Chartanalyse werden spezielle Tools und Indikatoren genutzt, mit denen sich die vergangenen Kurse auswerten lassen. Diese setzen oft unterschiedliche Schwerpunkte bei der Analyse. So gibt es zum Beispiel Trend-Indikatoren, Momentum-Indikatoren oder Volumen-Indikatoren, die sich in der Regel auf eine oder wenige Fragestellungen konzentrieren. Trendindikatoren haben beispielsweise zum Ziel zu erkennen, ob ein Trend vorliegt. Momentum-Indikatoren sollen aufzeigen, welche Stärke Trends besitzen oder ob eine Trendumkehr bevorsteht. Volumenindikatoren versuchen am Handelsvolumen anzusetzen und aus dem aktuellen Verhältnis von Angebot und Nachfrage Aussagen über die weitere Kursentwicklung zu treffen.
In der Regel arbeiten Trader mit mehreren Indikatoren gleichzeitig, um sich ein möglichst umfassendes Bild zu machen. Der Grund ist, dass die meisten Indikatoren neben vielen Vorteilen auch Schwächen besitzen. Diese resultieren in der Regel daraus, dass es sich grundsätzlich um eine Auswertung vergangener Daten handelt, die nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit für eine Interpolation in die Zukunft taugen. Hinzu kommt, dass viele Indikatoren in seitwärts tendierenden Märkten wenig brauchbare Ergebnisse liefern.