Pyramidisieren – Vorteile und Nachteile
Mithilfe des Pyramidisierens kannst Du Deinen Profit beim Börsenhandel erheblich steigern, indem Du Deine im Gewinn liegende Position vergrößerst. Wichtig ist dabei jedoch, dass Du Dich an die beiden folgenden Regeln hältst: Pyramidisiere erst, sobald Deine Position weit genug in den Gewinn gelaufen ist. Vermeide vor allem auch den Anfängerfehler, Verluste zu pyramidisieren. Mehr Informationen zur richtigen Technik, insbesondere welche Rolle der Trend dabei spielt, liest Du in diesem Artikel.
Was versteht man unter Pyramidisieren?
Wahrscheinlich hast Du auch schon einmal von dem Begriff „Pyramidisieren“ gehört. Was sich dahinter verbirgt, ist an sich relativ einfach erklärt – jedoch werden dabei bei der praktischen Umsetzung oftmals viele Fehler gemacht. Unter Pyramidisieren versteht man mithin, dass man eine bestehende Position erhöht. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um eine Aktie, einen Index-Future wie den Dax- oder Dow Jones, Rohstoffe wie Gold oder auch Währungen wie den Euro/US-Dollar handelt.
Was solltest Du beachten?
Wenn Du aber Deine bestehende Position pyramidisierst, solltest Du unbedingt die beiden folgenden Dinge beachten:
Erstens ist es wichtig, dass Du deine Position nur dann pyramidisierst, wenn sie schon weit genug in den Gewinn gelaufen ist. Eine genauere Anleitung zur richtigen Technik für das Pyramidisieren findest Du weiter unten in diesem Artikel.
Zweitens solltest Du unbedingt die folgende Regel beachten: Pyramidisiere nicht, wenn sich Deine Position im Verlust befindet. Vor allem Neulinge machen an der Börse häufig diesen Fehler. Oft liegt diesem Verhalten der folgende Gedankengang zugrunde: Wenn der Kurs gefallen ist und man jetzt erneut eine Position kauft, so „verbilligt“ sich dadurch der Durchschnittspreis beider Positionen. Dazu ein kleines Beispiel: Du kaufst eine Aktie zum Preis von 100 Euro. Daraufhin fällt der Kurs auf 50 Euro.
Um Deine Position zu verbilligen, kaufst Du nun noch eine Position, diesmal aber zum Preis von 50 Euro. Der Durchschnittspreis, zu welchem Du beide Positionen gekauft hast, beträgt nun 75 Euro (und nicht mehr wie vorher 100 Euro). Gefühlt bist Du daher jetzt „weniger“ im Verlust. Das Problem bei dieser Herangehensweise ist aber das Folgende: Wenn eine Position schon in den Verlust gelaufen ist, so bedeutet dies meist, dass die Annahme für den Trade (nämlich, dass der Kurs steigen würde); sich als falsch erwiesen hat.
Es gibt also bei objektiver Betrachtungsweise keinen Grund mehr, eine Position bei diesem Kursverlauf zu halten, geschweige denn, noch eine neue zu eröffnen. Wie Du siehst, hat diese Pyramidisieren in den Verlust hinein vor allem psychologische Gründe: Durch das Verbilligen des Durchschnittspreises redet man sich gewissermaßen den bereits erlittenen Verlust schön. Um an der Börse langfristig erfolgreich zu sein, solltest Du daher diesen Fehler nicht begehen.
Wie ist ein Trend aufgebaut?
Die entscheidende Frage lautet natürlich, an welcher Stelle Du Deine Position, sobald sie in den Gewinn gelaufen ist, pyramidisieren solltest. Dies ergibt sich am besten aus dem Chart selbst, genauer aus dem Trendaufbau: Kurse bewegen sich ja bekanntermaßen trendartig: Damit von einem Aufwärtstrend gesprochen werden kann, muss der Kurs höhere Hochs und höhere Tiefs ausbilden. Sobald ein tieferes Tief ausgebildet wurde, gilt der Aufwärtstrend als gebrochen. Es ist daher eine vielversprechende Idee, seinen Stopp-Kurs unter das letzte Tief zu setzen. Ein Trend besteht dabei immer aus zwei Teilen, nämlich einer meist schnellen Bewegung und einer darauffolgenden, häufig länger andauernden und unsauberen Korrektur. Spiegelbildlich gilt dies auch für den Abwärtstrend.
Wie sieht die richtige Technik für das Pyramidisieren aus?
Das Wissen um den Trendaufbau kannst Du Dir jetzt für das Pyramidisieren zunutze machen. Dies lässt sich wiederum am besten an einem Beispiel verdeutlichen: Angenommen, Du hast wie im letzten Beispiel auch eine Aktie zum Preis von 100 Euro gekauft. Diesmal fällt der Kurs aber nicht, sondern steigt vielmehr auf 150 Euro. Danach setzt die Korrektur ein und der Kurs sinkt auf 125 Euro. Da der Aufwärtstrend voll intakt ist, überlegst Du Dir, Deine bestehende Position aufzustocken.
Die beste Gelegenheit ergibt sich dabei in der Korrektur: Da der Kurs bereits wieder ein wenig gefallen ist, gelangst Du nun günstiger an Deine neue Position. Du kaufst daher eine zweite Aktie, diesmal zum Preis von 125 Euro. Sobald der Kurs wieder zu steigen beginnt, wirst Du ab jetzt von Deiner doppelten Positionsgröße profitieren: Auch Dein Gewinn wird sich verdoppeln. Solange der Trend intakt ist, kannst Du Deine Position weiter aufstocken. Bei 3 Aktien wird sich dann auch Dein Gewinn verdreifachen usw.
Zusammenfassung
Wie Du gesehen hast, ist das Pyramidisieren ein sehr mächtiges Werkzeug, mit dem Du Deinen erwirtschafteten Gewinn an der Börse erheblich steigern kannst. Entscheidend ist dabei, dass Du Dich – wie so oft beim Trading – an Dein Regelwerk hältst: Pyramidisiere erst, wenn Deine Position schon in den Gewinn gelaufen ist. Wenn Du diese Regel beachtetest, wird das Pyramidisieren nur Vorteile für Dich haben. Nachteilig kann nur ein falschen Pyramidisieren sein, nämlich, wenn man in den Verlust hinein pyramidisiert: In diesem Falle würde man seine Verluste sogar vergrößern.
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