Produktionskosten Gold – So viel kostet es eine Unze Gold zu fördern
Die Goldreserven unseres Planeten sind begrenzt. Darin liegt ein Grund dafür, dass das Gelbmetall eine so wertvolle Ressource ist. Die Suche und der Abbau von Gold können ein sehr kostspieliges Unterfangen sein. Aber wie viel kostet es, eine Unze Gold zu produzieren? Es ist sehr schwierig, genaue Zahlen zu ermitteln. Die Bergbauunternehmen verfügen jedoch über Methoden zur Schätzung der Produktionskosten.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 08.10.2024
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Wie viel kostet es, eine Unze Gold zu produzieren?
Die Bergbaukosten wurden bis in die 1990er Jahre hinein stark unterschätzt. Die Unternehmen haben in ihren Jahresabschlüssen „Cash-Kosten“ ausgewiesen. Diese spiegeln die Kosten wieder, die direkt für die Gewinnung von Gold aus dem Boden anfallen. Diese Kosten beliefen sich auf 500 bis 800 Dollar pro Unze je nach dem Standort der Mine. Aber diese Schürf- und Produktionskosten enthielten noch nicht die Kosten für den Betrieb eines Unternehmens, den Kauf und die Reparatur von Geräten, die Einhaltung von Compliance-Vorschriften und dergleichen.
Seitdem wurde vom World Gold Council eine neue Metrik entwickelt, um die „all-in-Sustaining Costs“ des Goldabbaus zu erfassen. Aus diesen Zahlen geht hervor, dass die Kosten für die Gewinnung einer Unze Gold tatsächlich über $1.000 pro Unze liegen. Dies ist weit mehr, als die oben genannten Zahlen. Und da Gold derzeit mit etwas mehr als 1.350 $ je Feinunze gehandelt wird, erklärt dies, warum die Gewinne der Bergbauunternehmen in den vergangenen Jahren niedriger als in der Vergangenheit waren.
Betrachtet man die Bilanzen der großen Goldproduzenten, so stellt man fest, dass die Kosten für den Abbau von Gold in den letzten Jahren drastisch gestiegen sind. Ein Teil davon ist ein echter Anstieg, der auf die Inflation und die Kosten für das Schürfen schwer zugänglicher Vorkommen zurückzuführen ist. Aber der größte Teil der gestiegenen Kosten für den Goldabbau ist auf die Änderung der Kostenkennzahl zurückzuführen, die Bergbauunternehmen nun in ihren Geschäftsberichten an die Investorengemeinschaft ausweisen.
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Zahlreiche Kostenfaktoren im Abbau von Gold
Die Ermittlung der Kosten für den Bergbau hängt stark von der Region ab. Die Kostendifferenzierung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Einige Faktoren, die bei der Kostenrechnung im Abbau von Gold eine Rolle spielen sind: die Art der Mine, Umweltvorschriften des Gebietes, Sicherheit des Gebietes, Besteuerung sowie rechtliche Hürden.
Generell muss man bei der Ermittlung der Gesamtkosten jede Stufe des Abbauprozesses berücksichtigen.
- In der ersten Phase werden Goldvorkommen entdeckt, erforscht und anhand verschiedener Kriterien als kommerziell abbaubar befunden.
- Im Anschluss finden intensivere Untersuchungen des Geländes statt. Hierzu zählen zum Beispiel geochemische Analysen und Explorationsbohrungen. Bevor diese Probebohrungen durchgeführt werden, kann eine Explorationslizenz von den lokalen Behörden erforderlich sein.
- Sobald die Größe und Lage der Goldreserve abgeschätzt wurde, muss das Bergbauunternehmen sicherstellen, dass die Goldreserve den Umwelt- und anderen Vorschriften entspricht, bevor es mit dem Abbau weiter voranschreitet.
- Das Bergbauunternehmen muss den Abbaustandort festlegen. Hierzu kann auch die Räumung des Geländes, der Bau von Straßen und Gebäuden und das Einbringen von Bergbauausrüstung gehören.
- Sind diese rechtlichen Maßnahmen erfüllt und die Infrastruktur einsatzbereit, kann das Golderz physikalisch aus dem Boden gewonnen werden.
- Sobald die Mine erschlossen ist, kann das Bergbauunternehmen (je nach Standort) aufgefordert werden, das Gelände zu restaurieren und zu sanieren. In vielen Fällen werden hierzu die Bedingungen gefordert, die vor dem Abbau gegeben waren.
- Bergbauunternehmen können weiter dazu verpflichtet werden, die Ökologie des Standorts auch nach der Sanierung fortlaufend zu überwachen.
- Erst nachdem die Behörden festgestellt haben, dass das Gelände erfolgreich in einen natürlichen Zustand zurückgeführt wurde, entfallen die Pachtkosten für das Gebiet. Zugleich wird das Bergbauunternehmen von der Haftung für das Gebiet entbunden.
Die Kosten des Goldabbaus gehen somit weit über die eigentliche Entnahme des Edelmetalls aus dem Boden hinaus.
Die neue Art, die Kosten für den Abbau einer Unze Gold auszuweisen, bietet mehr Transparenz. Anleger können so erkennen, was es wirklich kostet, eine Mine zu betreiben. Dabei fallen nicht jedes Quartal die gleichen Kosten an. Zu Beginn des Abbaus entstehen hohe Investitionen in neue Lastwagen oder neue Tunnel, die jedoch für einen langen Zeitraum genutzt werden können, ohne dass hierfür weitere Investitionen erforderlich sind. Statt Abschreibungen zu verwenden, welche die historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten der Vermögenswerte eines Bergbauunternehmens für die Periode widerspiegeln, werden die Investitionen aus der Kapitalflussrechnung entnommen. Dies erlaubt dem Management eines Bergbauunternehmens zu bestimmen, welcher Teil der Investitionsausgaben des Zeitraums für die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs aufgewendet wird und welche Beträge für das Wachstum des Unternehmens ausgegeben werden.
Recycling statt Förderung neuer Goldvorkommen aus der Erde
Heute wird mehr als ein Drittel des Goldes aus altem Schmuck, Elektronik und Zahnprothesen recycelt. Das bedeutet, dass sich nicht alle Gegenstände, die aus oder mit Gold hergestellt werden, ausschließlich frisch geschürftes Gold benötigen. Da sich die Gold verarbeitende Industrie zunehmend auf das Recycling als kontinuierliche Goldquelle verlässt, bleibt der Goldpreis auch bei sinkenden Goldreserven im Boden zunächst konstant.
Ein großer Teil des Goldes, das heute in Verwendung oder im Handel ist, wurde vor vielen Jahren abgebaut und erforscht. Der Prozess, neue Goldquellen zu finden und abzubauen, ist eine große Herausforderung. Die Abbautechniken wurden im Laufe der Zeit immer ausgefeilter. Jedoch kann auch mit modernster Technologie und Verfahren nur das Gold gefunden und abgebaut werden, was verfügbar ist. Und je knapper Gold wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Preise steigen.
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