Leonardo Fibonacci und die Zahlenreihe als Analysetool beim Börsenhandel
Was sagt die Theorie der Fibonacci-Zahlen aus? Warum findet sie in der modernen technischen Analyse von Märkten Anwendung? Wie können Trader mit dem Tool agieren?
Kurzer historischer Abriss:
Hinter den Fibonacci Zahlen steckt eigentlich eine Fibonacci Zahlenreihe. Begründet wurde diese mathematische Theorie von einem Italiener. Schon 1201 hat Leonardo Fibonacci seine Zahlenreihe niedergeschrieben. Er war auf der Suche danach, wie ein Wachstumsprozess mathematisch beschrieben werden kann. Als praktisches Forschungsfeld für seine Zahlen diente Leonardo eine Kaninchenpopulation. Er beobachtete, dass ein weibliches und ein männliches Kaninchen in Jahr 1 keine Nachkommen zeugten. Im zweiten Jahr aber gab es zwei Nachkommen.
Er folgerte: 0+2=2
Dieses Paar sorgte in seinem zweiten Jahr selber wieder für ein neues Reproduktionspaar. Das erste Pärchen aber bekam im gleichen Jahr selber wieder zwei Nachkommen. So ist der Zuwachs von Jahr zwei und Jahr drei wertmäßig identisch. Jeweils zwei neue Kaninchen wurden geboren.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 04.12.2024
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Fibonacci beschrieb mathematisch, was er beobachtete:
1 Tier und 1 Tier = Zwei Tiere Nachwuchs
Der Nachwuchs kann noch keine Welpen bekommen, also gilt für das nächste Jahr:
Erstes Paar und zwei Tiere= 3 (Population)
und so weiter.
So sieht die Fibonacci Zahlenreihe aus:
Der letzte Summand plus der vorangegangenen Summe werden in einer neuen Operation addiert.
1+1=2
1+2=3
2+3=5
3+5=8
=> x + n = Y
n + Y = Z
Y + Z = M
Für Biologen und andere Naturwissenschaften hat die Wachstumsbeschreibung einen hohen Stellenwert. Gar in der Kunstszene ist sie geläufig. Für Dich als Aktieninhaber gehört die Fibonacci Zahlenreihe ebenfalls zum Alltag. Warum?
Fibonacci-Ratios zeigen Dir Trendwenden an. Folgende Mathematik steckt dahinter:
Es gibt, wie Du weißt, Retracements und Extensions. Fibonacci-Retracements und Extensions unterstützen Dich dabei, Korrekturen von Marktbewegungen zu erkennen und ein Stück weit vorherzusagen. Du erkennst, ob sich der Markt erholen wird oder eine Gegenbewegung einsetzten wird.
Fibonacci-Retracements sind Widerstandsmarken!
Sie reagieren zum Beispiel, wenn ein Konzern schlechte Nachrichten verbreitet. Sie reagiert auf politische Umstände. Aller möglichen Szenarien, die eine heftige Reaktion des Kurses auslösen, werden hier mathematisch-analytisch reflektiert. Das gilt sowohl für den Devisenkurs als auch für den Aktienindex.
Damit Du Dir das besser vorstellen kannst, hier ein Beispiel für Dich:
Wenn in den USA am Monatsende (immer den letzten Freitag) die zahlenmäßige Entwicklung des nationalen Arbeitsmarktes veröffentlicht wird, reagiert der EUR/USD Kurs am Markt hoch volatil. Immer folgt auf eine heftige Bewegung am Markt ein direkter Ausgleich. Bis es zu diesem Ausgleich kommt, läuft die Bewegung etwas hin und her. So lange, bis der Kurs nach einer Einigung auf einem Niveau konsolidiert. Diese Hin- und Herbewegungen, also Schwankungen, müssen im Verhältnis zur ursprünglichen Bewegung des Marktes gesehen werden. Dann wird deutlich, dass der Abprall immer an denselben Niveaus stattfindet.
Genauer: Denken wir uns auf der Preisachse 100 % als Ausgang und 0 % als Aufwärtsbewegungsmaximum. Wir sehen dann in der Bewegung markante Level von 62,8 %, 38, 2 % und 23,6 % als Konsolidierung. Innerhalb dieses Modells betrachten wir die Bewegung hin zur Korrektur als Anteil in Prozent. Sind 100 % erreicht, ist die Bewegung nach oben komplett konsolidiert.
Wo sind hier die Fibonacci-Zahlenreihen?
Wir bilden jetzt aus der oben gezeigten Fibonacci-Folge einen Grenzwert. Dafür wird immer eine Fibonacci-Zahl (die Summe einer Addition) durch die nächste geteilt. Je weiter Du damit fortfährst, desto mehr näherst Du Dich einem Grenzwert von 0,618 an. Denken wir jetzt die mathematische Operation weiter, können wir auch durch jeweils jede zweite oder gar jede dritte Zahl teilen.
Warum tun wir das? Was bedeutet ein Fibonacci – Retracement in Worten?
Mit diesen Operationen hast Du, vielmehr Dein Forex-Tool, Verhältnisse berechnet. Und zwar das Verhältnis von einer Fibonacci-Zahl zur darauffolgenden.
Merke: Ein Retracement ist mathematisch durch das Verhältnis von einer Fibonacci-Zahl zur nächsten charakterisiert.
Weiter in unserem Modell: Wenn jetzt die Korrektur nicht bei 100 % aufhört, sondern weiter schreitet, dann ist das 100 %- Retracement überschritten. Für Dich heißt diese Zahl (dieses Verhältnis) in Deinem Chart, dass der Beginn einer neuen Marktphase ansteht.
In diesem Falle gelten neue Widerstandsmarken, und zwar ab 161,8 %. Wir haben es dann hier mit einer Fibonacci-Extension zu tun.
Mathematisch passiert hier folgendes: Anstatt die Summe durch die darauffolgende zu teilen (Ergebnisse < 1), teilen wir nun durch die vorherige Summe (Ergebnisse > 1). In Prozenten ausgedrückt kennzeichnet sich eine Fibonacci-Extension, also durch Prozentpunkte >100.
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Hinweis: Der Kehrwert von den Fibonacci-Retracements offeriert das wertmäßig gleiche Ergebnis.
Genug der Theorie. Wann solltest Du einsteigen, wann nicht und wie helfen Dir die Fibonacci-Zahlen dabei?
Liegt die höchste Korrektur der Bewegung am Markt über 61,8 %, dann ist eine Trendwende sehr wahrscheinlich.
Liegt die höchste Korrektur nur bei einem Prozentanteil von 23,6 % oder darunter, dann kannst Du mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Markt hier zu einem übergeordneten Trend zurückgeht.
Du kannst hier also erkennen, wann Du am besten einsteigen solltest oder besser aussteigen solltest.
Interessanterweise ist die Beobachtung der Fibonacci – Retracements ein wenig wie Horoskope. Wenn viele Marktteilnehmer diese Zahlen beachten und danach handeln, tritt entsprechend die höchste Wahrscheinlichkeit ein. – quasi eine Prophezeiung, die sich selbst erfüllt.
Nur ein Tool als Basis für Entscheidungen ist also nicht hilfreich!
Welche Strategie könntest Du auf Basis der Fibonacci-Zahlenreihe fahren?
Wenn Dein Kurs sich am Markt Richtung übergeordnetem Trend bewegt, wartest Du ab, wie die Korrektur ausfällt. Du legst für dich fest, ob Du bei einer Korrektur von 23,6 % oder erst bei 62,8 % einsteigst.
Liegt die Korrektur bei 100 %, bist Du raus oder lässt es bleiben.
Du kannst auch die Extensions in Bewegungsrichtung benutzen, um ein Kursziel zu haben. Ist ein Anteil von 161,8 % erreicht, könntest Du 50 % Deiner Positionen schließen. So hast Du auf Einstiegslevel gestoppt und erreichst, dass Deine restlichen Positionen risikolos am Markt bleiben. Wenn Du willst, kannst Du nun spekulieren, dass immer das nächste Level der Fibonacci-Extensions erreicht wird und damit Deine Chance auf risikolose Gewinne erhöhen.
Genial, oder?
Die Fibonacci-Zahlenreihe ist nicht schwer zu verstehen. Dennoch wäre sie im Kopf nahezu unmöglich zu berechnen. Sie reagiert sehr elastisch auf Markteinflussfaktoren. Das macht sie zu einem sensiblen Instrument der Frühwarnung zu sich ändernden Marktbewegungen.
Eine Tradingstrategie nur auf einem Tool aufzubauen, wäre wie Lotto Spielen, aber ohne dieses Tool kommt kaum bis kein Trader zurecht.
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