Lineare Regression Indikator
Mit der linearen Regression und dem daraus abgeleiteten Trendkanal können auf einfachste Weise Trends herausgefiltert werden. In der technischen Analyse wird die Lineare Regression daher auch häufig zur Trendbestimmung eingesetzt.
Erklärung
Aus den Ergebnissen lässt sich auch ableiten, wann relativ sicher gekauft und verkauft beziehungsweise, wann mal ein Gewinn mitgenommen, nachgekauft oder engere Stopps gezogen werden sollten.
Auch wenn sich lineare Regression für viele nach komplizierter Mathematik anhört, die Bestimmung der zur Linearen Regression erforderlichen Linien und Kanäle ist relativ einfach und kann mit den standardmäßig in den Handelsplattformen vorhandenen Tool mit wenigen Handgriffen vorgenommen werden.
Ein Schwachpunkt der Linearen Regression ist, dass keine Hinweise für sich anbahnende Trendumschwünge gegeben werden. Die wesentliche Voraussetzung zur Anwendung ist daher auch, dass es sich die Kurse in einem stabilen „Trend-Umfeld“ bewegen.
Vor- und Nachteile des Lineare Regression Indikators
einfach anzuwenden
zuverlässige Aussagen bei stabilen Trends möglich
statische Betrachtung, keine besondere Gewichtung der letzten Kursentwicklungen
Fehlinterpretationen möglich, keine Hinweise mögliche auf Trendumkehr
Bildung des Lineare Regression Indikators
1 Regressions-Trendlinie
Inhaltlich wird mithilfe der „kleinsten Quadrate“ eine Trendlinie so in den Chart gelegt, dass die Abstände der tatsächlichen Kurspunkte im Verlauf minimal sind, also genau in der Mitte.
Damit kann zwischen zwei vorgegebenen Zeitpunkten, also innerhalb des Betrachtungszeitraumes ein Trend quantifiziert werden. Die Regressionsgerade wird über den Logarithmus des Kurses ermittelt, damit sie sich genau in der Mitte des Verlaufes befindet. Der Startpunkt der Berechnung sollte auf einen dominanten Hoch- oder Tiefpunkt des Kurses gelegt werden, außerdem sollte der Trend schon eine Weile andauern.
2 Regressions-Kanal
Zusätzlich zur Trendlinie in der Mitte des Kursverlaufes wird in der Regel ein Regressionskanal konstruiert. Die Regressionsgerade wird dazu parallel so nach unten und nach oben verschoben, dass jeweils der Extrempunkte auf der oberen und unteren Kanallinie berührt wird und alle anderen Punkte innerhalb des Kanals liegen. Hierzu kann in den meisten Analyse-Tools die Kopierfunktion genutzt werden. Das wird als Raff-Channel bezeichnet und als
Interpretation und Anwendung
Die obere und untere Linie des Trendlinien-Kanals lassen sich als Widerstands- und Unterstützungslinie interpretieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Linien durchbrochen werden, nimmt also ab, je näher sich der Kurs den Linien nähert.
Daraus folgend, können bei steigenden Kursen, die sich an die obere Linie annähern, Gewinne mitgenommen werden. Umgekehrt, sollten die Stopps enger gezogen werden, wenn sich ein Kursbild auf einmal hauptsächlich um die oder unter der Trendlinie aufhält.
Die Aussage gilt jedoch nur bei einem relativ stabilen Trend. Wenn ein signifikanter Ausbruch aus dem Kanal erfolgt, ist, dass ein starker Hinweis auf einen sich anbahnenden neuen Trend. Im Intraday-Bereich können die äußeren Kanallinien auch enger gelegt werden. Sollten die Kurse dann kurzzeitig aus dem Band ausbrechen, kann das toleriert werden.
Zwei „schöne“ Nebenprodukte der Regressionstrendlinien sind die Steigung der Geraden und der Korrelationskoeffizient, der sich aus der Stärke der Beziehung der Kurspunkte und dem Zeitraum der Betrachtung ergibt. Die Steigung spiegelt entweder einen steigenden oder einen fallenden Trend wider und liefert ein quantitatives Maß für die Stärke die Kursbewegungen innerhalb des Betrachtungszeitraumes.
Die Korrelation liegt bei dieser Analyse immer zwischen 0 und +1 und liefert Aussagen über die Trendstärke. Bei hohen Werten liegt also ein starker Trend vor. Bei Werten nahe Null sind jedoch keine qualitativ verwertbaren Aussagen möglich. Das führt auch zu den Schwächen des Indikator-Sets:
Das Problem des Lineare Regressions Indikator ist, dass er nur bei stabilen und ausgeprägten Trends funktioniert. Trendänderungen können erst abgebildet werden, wenn sie schon erfolgt sind. Die Anwendung beschränkt sich daher auf stabile und ausgeprägte Trends.
Fazit
Mit dem Linearen Regressions Indikator lassen sich auf einfache Weise Trends in einem Kursverlauf darstellen. Über die Steigung und den Korrelationskoeffizienten können auch Aussagen zur Stärke der Kursbewegungen und des Trends getroffen werden.
Durch Verschieben der Trendline auf die oberen und die unteren Extrempunkte innerhalb des Betrachtungszeitraumes kann ein Linerarer Trendkanal gebildet werden, der am oberen Ende als Widerstandslinie und am unteren Ende als Unterstützungslinie interpretiert werden kann.
Daraus können einige Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Wenn der Kurs sich dem oberen Ende annähert, heißt es für erfahrene Trade zum Beispiel: Gewinne mitnehmen. Wenn sich der Kurs auffällig häufig unterhalb der mittigen Regressionsgerade befindet, werden sie ihre Stopps nach unten enger ziehen oder andere Positionen eingehen.
Allerdings hat der Lineare Regressions Indikator auch Schwächen. Er fixiert sich zu statisch auf die Vergangenheit. Eine Gewichtung früherer Kurse findet nicht statt. Signale für eine Trendumkehr sind somit kaum zu erkennen. Der lineare Regressions Indikator funktioniert daher auch nur bei relativ stabilen Trends.
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