Relative Vigor Index Indikator
Der Relative Vigor Index Indikator (RVI) gehört zu den Momentum Indikatoren mit denen die Bewegungsdynamik oder Stärke einer Kursbewegung ermittelt wird. Vigor (englisch) bedeutet Elan oder Kraft: Je stärker ein Auf- oder Abwärtstrend ist, desto besser sind die Gewinnaussichten.
Erklärung
Daher werden der Relative Vigor Index Indikator und andere Instrumente, die sich mit dem Momentum beschäftigen, sehr häufig in der modernen Chartanalyse angewendet. Während beim klassischen Momentum Indikator als Oszillator auf die Differenz der Schlusskurse im Betrachtungszeitraum abgestellt wird, bezieht der Relative Igor Index Indikator zusätzlich auch den Eröffnungskurs, sowie Tageshöchst- und Tagestiefstkurs mit ein und bildet zusätzlich eine Signallinie mit dem einfachen geglätteten Durchschnitt des relative Vigor Index Index Indikator.
Daraus lassen sich dann neben der Dynamik der Kursbewegungen noch weitere Informationen ableiten. So können zum Beispiel auch die Kursrichtung und Trendwechsel erkannt und qualitative bessere, vor allem sehr frühe Kauf- und Verkaufssignale abgeleitet werden. Allerdings führt der Relative Igor Index Indikator bei eher trendlosen Kursbewegungen zu Fehlsignalen beziehungsweise Interpretationen.
Vor- und Nachteile des Relative Vigor Index Indikator
liefert die Stärke und Trendrichtung der Kurse
Einbindung von Eröffnungs-, Schluss-, Tiefst- und Höchstkursen
Ableitung qualitativ besserer Kauf- und Verkaufssignale.
Fehlsignale in bewegungsschwachen Phasen
Bildung des Relative Vigor Index Indikator
Der Berechnung des Relative Vigor Index Indikator ist relativ einfach. Zunächst wird ein Quotient aus der Differenz zwischen Schluss- und Eröffnungskurs zum Zeitpunkt t und der Differenz zwischen Tageshöchst- und Tagestiefstkurs, ebenfalls zum Zeitpunkt t gebildet:
RVI(t) = C(t) – O(t) ) / H(t) – L(t)
Üblicherweise wird der RVI über 10 Perioden bestimmt. Zur optischen Klarheit kann noch ein Faktor k multipliziert werden
Längere Periodeneinstellungen führen zwar zu stärkeren Signalen, jedoch treten sie dann erst später auf.
Außerdem wird eine zusätzliche Signallinie für den Relative Igor Index Indikator produziert. Diese wird durch den Simple Moving Average des Relative Igor Index Indikator über vier Perioden abgebildet:
Signal RVI (t) = SMA RVI (t) = Sum(RVI (t)+…(RVI(t-4)) / 4
Auch hier kann noch ein Faktor k für eine optisch bessere Aufbereitung multipliziert werden. Die zweite Signallinie liefert konkrete Ein- oder Abstiegszeitpunkte beim Austreten aus der RVI-Linie.
Interpretation und Anwendung
Bei der Interpretation ds Relative Igor Index Indikator ist die für den RVI gebildete Linie die „Führunglinie“. Mit diesem Oszillator können direkt bevorstehende Trendwechsel abgelesen werden. Die Signallinie liefert zusätzliche Kauf- und Verkaufssignale zu einem sehr frühen Zeitpunkt.
Bricht die Signallinie oben aus der RVI Linie nach oben aus, wird ein Verkaufssignal geliefert. Umgekehrt, wenn die Signallinie unten aus der RVI-Linie austritt, wird ein Kaufsignal geliefert. Allerdings können in trendlosen Phasen Fehlsignale produziert werden, weshalb auch beim Relative Igor Index Indikator gilt, dass entweder noch eine Bestätigung abgewartet und zudem anderen Indikatoren als parallele Absicherung genutzt werden sollten.
Handelsignale können sich auch aus den Divergenzen zwischen Kurs- und Indikatorbewegung ergeben. Gehen die Werte für die Hochs des Relative Igor Index Indikators bereits nach unten (abnehmende Indikatorhochs) und gleichzeitig die Kurswerte noch nach oben (zunehmende Kurshochs), ist das ein deutliches Indiz für einen bevorstehenden Abwärtstrend.
Trader sollten dann bereits den Ausstieg aus einer Long Posititon anstreben und gegebenenfalls die nächste Short-Position aufbauen. Der nächste Ausbruch der Signallinie nach oben stellt dann auch endgültig ein Verkaufssignals dar.
Umgekehrt gilt das natürlich auch bei immer noch fallenden Tiefs der Kurswerte (abnehmende Kurstiefs) und gleichzeitig höheren Hochs des Indikators. Short-Kontrakte sollten dann im Zweifel eher schon geschlossen und der Einstieg in eine Long-Position vorbereitet werden.
Fazit
Mit dem auf dem Quartett von Eröffnung-, Schluss-, Höchst- und Tieftskurs basierenden Relative Igor Index Indikator können die Trendstärke gemessen, Trendwechsel und Trendrichtungen erkannt und Verkaufs- sowie Kaufsignale ermittelt werden. Der mit zwei unterschiedlichen Linien dargestellte Oszillator ist beliebt und weitverbreitet, weil er vor allem auch sehr frühe Signale produziert ohne dabei „hektisch“ zu reagieren. In Trendlosen Phasen können allerdings Fehlsignale und – Interpretationen entstehen, weshalb noch andere Indikatoren zur Absicherung von Tradingentscheidungen herangezogen werden sollten. Insgesamt schadet das der starken Aussagekraft des Relative Igor Index Indikators nicht.
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