Payeer – Erfahrungen mit dem eWallet

payeerPayeer ist ein eWallet, mit dem Kunden Online-Zahlungen erledigen oder Geld versenden können. Das Besondere: Es handelt sich um ein Multiwährungs-Account, mit dem nicht nur FIAT-Währungen wie Euro oder Dollar, sondern auch Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple, Dash oder Litecoin empfangen, gehalten, gewechselt oder gesendet werden können. Für Euro und Dollar-Guthaben werden auch Kreditkarten ausgestellt, mit denen an allen Akzeptanzstellen gezahlt werden kann. Zusätzlich gibt es bei Payeer ein Affiliate-Programm, das Provisionen für eingeworbene Partner und deren Einzahlungen beziehungsweise Umsätze auszahlt.

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Wer steckt hinter Payeer?

payeerDie Wurzeln des bereits 2008 gegründeten Anbieters liegen Russland. Die Geschäftsleitung hat ihren Sitz jedoch in Georgien. Payeer kann mittlerweile in etwa 200 Ländern genutzt werden. Die Akzeptanz für direkte Zahlungen mit Payeer ist jedoch noch nicht allzu ausgeprägt. In Russland lag die Akzeptanz im Jahr 2017 bei gut 4 % der Online-Shops. Über den Umweg mit den von Payeer ausgegebenen virtuell und physisch ausgegebenen Kreditkarten ist jedoch weltweites Zahlen in Euro oder US-Dollar möglich.

Spracheinstellungen auf der Webseite sind bislang in Englisch, Russisch, Spanisch, Chinesisch und Französisch möglich. Payeer ist in Vanuatu durch die dortige VFSC (Vanuatu Financial Service Commission) reguliert.

Das Angebot von Payeer ist nicht in den USA zugelassen. Die Webseite ist dort aufgrund von Bestimmungen zur Geldwäschebekämpfung blockiert, sodass einer der größten Märkte weltweit offiziell nicht bedient werden darf. Die von Payeer ausgegebenen Kreditkarten (Mastercard Debit) stammen von der WaveCrest Holdings Ltd. mit Hauptsitz in Gibraltar und gemäß Webseite mit Dependancen in Florida und Indien. Ob es in der EU Überlegungen gibt, die Dienste von Payeer einzuschränken sind nicht bekannt. Dies könnte Realität werden, weil beispielsweise keine Verifizierung der Identität der Kunden verlangt wird.

Wie funktioniert das Geschäftsmodell von Payeer?

Das Geschäftsmodell von Payeer fußt hauptsächlich auf einem Gebührenmodell. Zum einen werden im Zahlungsverkehr, über das Wechseln von Währungen sowie durch die Ausgabe von Kreditkarten Gebühren eingenommen. Einzahlungen sind mit SWIFT-Banküberweisungen, Kreditkarten, OKPay, Bitcoins, Qiwi Wallet, BTC-E, Dogecoin, Litecoin und ADVCASH möglich, wofür keine Gebühren verlangt werden. Das Versenden von Geld kostet 0,95 % des Transaktionsbetrages. Das Empfangen von Geld ist kostenlos. Für den Umtausch von Währungen, inklusive Kryptowährungen, werden 2 % Gebühr verlangt. Die Geldentnahme kostet zwischen 3 % und 5 %. Auszahlung auf Bankkonto ist mit der MasterCard, Banküberweisung und den Online-Diensten Qiwi, Yandex, OKPay und Transfer von Kryptowährungen möglich. Die Ausstellung einer physischen Kreditkarte kostet 10 US-Dollar.

Das Affiliate Programm von Payeer bietet allen Kunden, die andere Kunden einwerben Provisionen an. Wenn ein eingeworbener Kunde beispielsweise eine Auszahlung von 100 US-Dollar vornimmt, erhält der Affiliate-Partner bei einer Gebühr von 4 % für Payeer 10 % Provision, also 0,4 US-Dollar. Für weitere eingeworbene Kunden gibt es ein insgesamt sechsstufiges Provisionsmodell. Die Provisionen steigen jedoch nicht mit der Zahl der eingeworbenen Kunden, sondern fallen bis auf 1 % der von Payeer eingenommenen Gebühren. Daher handelt es sich um ein insgesamt tragfähiges Gebührenmodell.

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Payeer App und Kontoeinrichtung

Kontoeröffnung bei PayeerDie Payeer App steht im App Store für iOS und in Google Play Store für Android aber auch über die Webseite zum Download zur Verfügung. Die Installation geht schnell. Eine Verifizierung der Identität des Kunden und seiner Daten ist nicht erforderlich. Die Menüführung und Navigation sind übersichtlich und einfach gehalten. Wird eine physische Kreditkarte bestellt, müssen Kunden etwa mit 2 Wochen Lieferzeit rechnen. Die virtuelle Kreditkarte wird sofort ausgestellt und ist kostenlos.

Kundenservice

Der Kundenservice ist nur per E-Mail-Kontaktformular möglich. Eine telefonische Hotline oder einen Live-Chat gibt es nicht. Fragen werden in der Regel innerhalb von einigen Stunden beantwortet.

Erfahrungen von Kunden mit Payeer

Kundenservice von PayeerDie Erfahrungen von Kunden reichen von sehr zufrieden mit dem Service bis extrem unzufrieden.
Unter den unzufriedenen Kunden beziehen sich die Beschwerden auf längere Wartezeiten bis zur Aufbuchung von Einzahlungen, hohe Gebühren, Schwierigkeiten beim Geldversenden, insbesondere mit Kryptowährungen, sowie das Abstürzen der Plattform beim Durchführen von Transaktionen. Für Betrug liegen keine Hinweise vor. Hinsichtlich der Gebühren herrscht Transparenz. Die Gebühren bei Payeer, etwa beim Geld entnehmen sind hoch. Provisionen für das Einwerben von Kunden werden offensichtlich ausgezahlt.

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Vorteile

eWallet für Euro, US-Dollar und Kryptowährungen
günstiger Währungstausch
schnelles Geldversenden
Ausstellung von Kreditkarten
Provisionen für das Einwerben von Kunden

Nachteile

hohe Gebühren beim Geldabheben
keine Einlagensicherung für Guthaben
keine EU-Regulierung, Nutzungsverbot für US-Kunden
geringe Akzeptanz in Online Shops (ohne Kreditkarte)

Fazit

Wir von Aktienrunde.de möchten uns mit einer Empfehlung von Payeer für Online-Banking Anfänger zurückhalten. Der Gründe sind die mangelnde Regulierung, die fehlende Einlagensicherung von Guthaben sowie die nicht erfolgende Verifizierung von Kunden, die ein Risiko für ein Verbot des Dienstes in Europa mit sich bringt. Die Zurückhaltung bezieht sich jedoch nicht darauf, dass wir den Anbieter für unseriös halten.
Hinsichtlich der von Kunden im Netz vorgebrachten Beschwerden ist ein weiteres Monitoring erforderlich. Die Gebühren, vor allem bei der Geldentnahme online oder per Zahlung mit der Kreditkarte sind sehr hoch, die Gebühren für das Geld versenden und Umtauschen von Währungen dagegen günstig. Somit hat das Angebot für erfahrene Anleger durchaus seinen Reiz.

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